Ihr seid Projektleiter*in im Bereich Forschung & Entwicklung bei E.ON bzw. bei der E.ON- Gesellschaft Westnetz. Was genau sind dabei eure Aufgaben?
Sahra Vennemann: Ich arbeite bei E.ON im Bereich Energy Networks. Dort steuern und koordinieren wir die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der E.ON-Gruppe rund um unsere Strom-, Gas- und Wassernetze. Wir bewerten Projektideen und unterstützen unsere Netzgesellschaften beim Initiieren und Durchführen der Projekte. Bis ein Projekt abgeschlossen ist, kann es teilweise einige Monate, teilweise mehrere Jahre dauern. Wir bewerten dann die Projektergebnisse und prüfen, ob wir die neu entwickelten Lösungen oder Prozesse in der Praxis implementieren.
Aktuell setzen wir gemeinsam mit der Westnetz das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Reallabor SmartQuart um. Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir neue Produkte und Lösungen zum Planen, Errichten und Betreiben von energieoptimierten Quartieren. So entstehen zwei smarte Quartiere in Nordrhein-Westfalen und eines in Rheinland-Pfalz. Dabei wollen wir die Energiewende bürgernah und wirtschaftlich umsetzen. Wir schauen also, wie wir Konzepte in der Praxis umsetzen und die Lösungen und Produkte auf den Markt bringen können.
Jürgen Hammelmann: Ich bin Mitarbeiter der Westnetz GmbH. Wir sind ein Verteilnetzbetreiber für Strom- und Gasnetze in Deutschland. Ich bin dort im Innovationsmanagement tätig. Wir schauen, wie wir das Geschäft mit Ideen und Innovationen aller Art anreichern können. Das bedeutet, wir betrachten unser Regelgeschäft und fragen uns, wie wir mit Ideen und digitalen Innovationen oder Technologien unsere Prozesse, unsere Angebote oder unsere Produkte verbessern können. Beim Projekt SmartQuart bin ich zusammen mit Sahra Vennemann in der Projektleitung: Sie ist die Gesamtprojektleiterin und ich bin der technische Projektleiter.
In diesem Projekt machen wir nicht nur theoretische Simulationen, sondern zeigen als Reallabor, dass die Energiewende vor Ort technisch und wirtschaftlich funktioniert: mit Sektorenkopplung, mit erneuerbaren Energien, mit grünem Wasserstoff. Denn es macht keinen Sinn, über die Energiewende zu sprechen, wenn es nicht gelingt, diese in wirtschaftliche Prozesse zu bringen, von denen letztlich auch die Endnutzer und die Bürger profitieren.
Das Ziel ist, dass wir mit diesen drei Quartieren, die unterschiedliche Charakteristika haben, genügend Erfahrungswerte gewinnen, sodass wir sie am Ende auf andere Gebiete in Deutschland übertragen können.