Wissenschaftsregionen im Vergleich

Eine Person sitzt mit Laptop auf einem Rohr auf dem Gelände der Zeche Zollverein.
Eine Person sitzt mit Laptop auf einem Rohr auf dem Gelände der Zeche Zollverein.
Link kopiert

4 Gründe für das Ruhrgebiet als Wissensregion

Vernetzt, innovativ und grün: Wissenschaftler*innen schätzen die Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft im Ruhrgebiet. Vier gute Gründe, warum die grüne Industrieregion ein wahrer Meister der Vernetzung ist.

Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey im Auftrag des Regionalverbands Ruhr (RVR) hat 2.100 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Forschende und Studierende in Deutschland befragt. Das Ergebnis: Das Ruhrgebiet schneidet bei der Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft hervorragend ab. Hier sind vier überzeugende Gründe, warum das Ruhrgebiet als Wissensrevier glänzt.

1. Spitzenreiter bei der Vernetzungszufriedenheit

Das Ruhrgebiet ist deutscher Vernetzungsmeister: Bei der Frage, wie zufrieden die Befragten mit der Vernetzung zwischen Forschungseinrichtungen, Start-ups und Unternehmen auf regionaler Ebene sind, schneidet das Ruhrgebiet am besten ab. 15,2 Prozent der wissenschaftlichen Fachkräfte und Studierenden sind mit der Vernetzung untereinander „sehr zufrieden" – mehr als in jeder anderen Region Deutschlands. Damit liegt das Ruhrgebiet vor den bedeutenden Wissenschaftsstädten Bremen (15,1 %), Hamburg (12,5 %) und Berlin (11,9 %) (Umfrage Wissenschaft 2025).

Besonders bemerkenswert: Das Ruhrgebiet ist die einzige Flächenregion, die sich gegen die Stadtstaaten durchsetzen konnte. Summiert man die Antworten „sehr zufrieden" und „zufrieden", erreicht das Ruhrgebiet mit 42,1 Prozent einen Platz unter den Top 5 der Bundesländer – deutlich über dem Bundesdurchschnitt von rund 37 Prozent (Umfrage Wissenschaft 2025).

2. Hochschuldichte und Forschungsvielfalt

Im Ruhrgebiet befinden sich 22 Hochschulen und Universitäten mit rund 400 verschiedenen Studiengängen. Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es so viele Hochschulen so nah beieinander. Von Biotechnologie über Energiewirtschaft bis zur Medizintechnik – die Forschungslandschaft ist breit aufgestellt.
Diese Dichte zahlt sich aus: Im deutschlandweiten Vergleich kooperieren im Ruhrgebiet fast doppelt so viele Firmen intensiv mit der Wissenschaft als anderswo. Die Unternehmen im Ruhrgebiet schätzen das regionale Hochschulangebot – 86,5 Prozent sind damit zufrieden (Studie Zukunftspotenziale). Für sie sind die Hochschulen eine wertvolle Quelle für Fachkräfte und ein Partner beim Wissenstransfer.
 

3. Erfolgreiche Start-up-Kultur

Eine starke Forschungs- und Hochschullandschaft fördert auch die Gründungsintensität in der Region. Zwischen 2017 und 2020 stiegen die Hochschulausgründungen je 10.000 Studierende im Ruhrgebiet um 76 Prozent – im Bundesdurchschnitt lag der Anstieg in der gleichen Zeit bei lediglich
27 Prozent (Innovationsbericht Ruhr). Erfolgsgeschichten wie Ingpuls, ein Spin-Off der Ruhr-Universität Bochum und heute deutschlandweit einziger Hersteller von Formgedächtnislegierungen (FGL), oder Greenlyte Carbon Technologies, ein Start-up der Universität Duisburg-Essen, das CO₂ aus der Luft filtert und gleichzeitig grünen Wasserstoff erzeugt, zeigen, wie der Brückenschlag zwischen Forschung und Wirtschaft im Ruhrgebiet gelingt.
Entscheidend für den Erfolg ist die tiefe Verwurzelung im industriellen Ökosystem des Ruhrgebiets und die Vernetzung über Initiativen wie die BRYCK Startup Alliance. Typisch Ruhrgebiet eben: Hier verbindet sich industrielle DNA mit Innovationsgeist. Chemisches Know-how trifft auf frische Ideen – und schafft Lösungen für die drängendsten Probleme unserer Zeit.
 

4. Hohe Lebensqualität für Wissenschaftler*innen

Bezahlbare Mieten, breites Kulturangebot, gut erreichbare Naherholungsgebiete: Um qualifizierte Wissenschaftsköpfe in eine Region zu locken, braucht es neben exzellenten Forschungsbedingungen auch ein ansprechendes Lebensumfeld. Hier punktet das Ruhrgebiet mit erschwinglichen Mieten – alle Kreise und kreisfreien Städte liegen im Schnitt unter 7 Euro pro Quadratmeter, während der Bundesdurchschnitt bei 7,28 Euro liegt (Zensus 2022).
In keiner anderen Metropolregion ist man so schnell im Grünen wie im Ruhrgebiet – in nur 3 Minuten Fahrt- oder 9 Minuten Gehzeit erreicht man Parks, Wiesen oder Wälder. Mit 200 Museen, 120 Theatern und 250 Festivals bietet das Ruhrgebiet zudem ein vielfältiges Kulturangebot, das 9 von 10 Unternehmen aus der Region als klaren Standortvorteil beim Wettbewerb um Fachkräfte bezeichnen (Studie Zukunftspotenziale).
Nicht zu vergessen: Im Ruhrgebiet leben Menschen aus über 150 Ländern. Das Miteinander verschiedener Kulturen ist über Jahrzehnte gewachsen und heute selbstverständlich. Laut dem Mentalitätsatlas des Allensbach-Instituts gelten die Menschen im Ruhrgebiet nicht nur als äußerst tatkräftig, bodenständig und fleißig, sondern auch als offen und direkt – ideale Voraussetzungen für eine lebendige Wissenschaftskultur (Mentalitätsatlas).
 

Pressemitteilung: Wissenschaftsregionen im Vergleich

Wissenschaftscommunity sieht beste Vernetzung im Ruhrgebiet