Du bist Wasserstoff-Projektingenieurin bei RWE Generation. Was genau ist deine Aufgabe?
Im Team bauen wir grüne Wasserstoffanlagen. Dabei entwickle ich Konzepte für Wasserstoffprojekte mit spezifischen technischen und ökologischen Anforderungen. Genauer gesagt beschäftige ich mich mit Fragen entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette – von der Wasserstofferzeugung über die Reinigung und Verdichtung bis hin zu Transport- und Speichermöglichkeiten. Bei der Wasserelektrolyse wird Wasser mithilfe von Strom in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. Dieser sogenannte grüne Wasserstoff wird mit Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind-, Solar- oder Wasserkraft erzeugt.
Der Hydrogen Hub hat bei RWE eine besondere Bedeutung. Er ist Teil eines etablierten Unternehmens, hat aber auch Ähnlichkeiten mit einem Start-up. Wir profitieren von der Erfahrung und Kompetenz von RWE – sowohl bei der Erzeugung erneuerbarer Energien als auch beim Bau und Betrieb von Kraftwerken – und arbeiten gleichzeitig mit der Flexibilität und Dynamik eines Start-ups. Den Arbeitsalltag im Hydrogen Hub würde ich so beschreiben, dass es ein Arbeitsumfeld ist, in dem Flexibilität, kreative Problemlösungen und offene Kommunikation im Vordergrund stehen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Gründe das Rezept für unseren schnellen Erfolg bei grünen Wasserstoffprojekten sind.
Obwohl grünem Wasserstoff eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung energieintensiver Sektoren zugeschrieben wird, ist das Gebiet noch neu. Wir stehen vor Herausforderungen, die rechtzeitig angegangen werden müssen. Daher erfordert die Arbeit viel Koordination und Zusammenarbeit im Team, um verschiedene Projekte zu entwickeln.
Was mir besonders gefällt, ist, dass wir gemeinsam mit unseren internen und externen Partner*innen lernen, da grüner Wasserstoff ein noch recht neuer Forschungsbereich ist. Man sieht, wie der Wunsch, ein komplexes Problem zu lösen – in diesem Fall die Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft – Menschen zusammenbringt. Als junge Fachkraft in einer dynamischen Position, die ständig neue Erfahrungen in diesem neuen Bereich sammelt, habe ich die Möglichkeit, mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Das ist es, was ich an meiner Arbeit am meisten schätze.
Welche Ausbildung braucht man für deinen Beruf?
Ich bin in der Türkei geboren, wo ich auch meinen Bachelor in Maschinenbau absolviert habe. Während meines Studiums hatte ich die Möglichkeit, einen Erasmus-Austausch in Spanien zu absolvieren, wo ich zum ersten Mal mit erneuerbaren Energietechnologien in Berührung kam. Nach meinem Bachelor-Abschluss entschied ich mich für ein Masterstudium in diesem Bereich und zog nach Deutschland, um Erneuerbare Energietechnik und -management zu studieren. Während meines Masterstudiums arbeitete ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer Institut für Forschung und Entwicklung und beschäftigte mich währenddessen mit der Energiewende und erneuerbaren Energietechnologien. Durch diese Erfahrung lernte ich dann die grüne Wasserstoffproduktion kennen.
Mir war schon immer klar, dass ich im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten möchte. Während meines Studiums und meiner Praktika wurde ich mit den Visionen und Möglichkeiten konfrontiert, die sich im Bereich der Wasserstofftechnologien entwickeln. Ich habe mich für die Wasserstoffabteilung von RWE entschieden, weil sie eine einzigartige Position einnimmt und das Ziel verfolgt, erneuerbare Energien mit dem Wasserstoffgeschäft zu verbinden. Mit der Unterstützung von RWE ist grüner Wasserstoff nicht mehr nur eine futuristische Vision, sondern eine Schlüsseltechnologie, die in die Praxis umgesetzt wird.