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Hohe Brücke der Erzbahntrasse, die als Radweg über die Baumwipfel eines Waldes führt. Viele Menschen sind mit dem Fahrrad unterwegs und genießen die Aussicht über die grüne Landschaft des Ruhrgebiets.
Hohe Brücke der Erzbahntrasse, die als Radweg über die Baumwipfel eines Waldes führt. Viele Menschen sind mit dem Fahrrad unterwegs und genießen die Aussicht über die grüne Landschaft des Ruhrgebiets.
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Neue Radwege auf alten Bahntrassen

Auf ehemaligen Bahntrassen ins Grüne: Im Ruhrgebiet ist das möglich. Zwischen Duisburg und Hamm werfen wir einen Blick auf sieben außergewöhnliche Rad-Routen.

Nach mehr als 150 Jahren Bergbau schloss im Jahr 2018 die letzte Zeche. Ganze Städte und Regionen sind geprägt von der Industrialisierung. Die Bahntrassen im Umfeld der Zechen stehen heute als Sinnbild der Transformation des Ruhrgebietes. Dienten sie einst den Bergwerken als Versorgungsinfrastruktur wurden, sie mit Beginn des Zechensterbens stillgelegt.

Heute bieten die Trassen Radfahrenden ruhige, schnelle und sichere Alternativen zum Pendeln abseits der Hauptrouten des Autoverkehrs. Oder sie führen sie in die Naherholungsbiete der grünsten Industrieregion der Welt.

Rheinische Bahn, Mülheim a.d. Ruhr – Essen

Sie wird bald Teil des Radschnellweges Ruhr (RS1) sein; die 12,5 Kilometer lange Rheinische Bahn. Einst war sie Teil der Eisenbahnstrecke Duisburg – Dortmund, heute genießen Radfahrende zwischen der Hochpromenade Mülheim an der Ruhr bis zum Univiertel in Essen die ruhige Natur und werden dabei zügig über neu angelegte Brücken geführt, die heute das Bild des Ruhrgebiets prägen.

Foto: Dennis Stratmann

Drei Menschen auf Fahrrädern fahren auf der breiten, roten Stahlbrücke der Rheinischen Bahn. Die roten Stahlträger der Brücke rahmen die Szene ein.

Allee des Wandels, Herten – Gelsenkirchen

Gut ausgebaut führt die Allee des Wandels von der Halde Hoheward in Herten in einem großen Bogen nach Westerholt. Auf knapp zehn Kilometern Länge begegnen Radfahrende der Zeche Schlägel & Eisen, die einst von Agrar- und Sumpflandschaft umgeben war.

Künftig soll die Trasse bis zur Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen führen und dabei auch das Gelände der Neuen Zeche Westerholt passieren.

Foto: Ruhrgepixel

Eine Gruppe von Radfahrern macht eine Pause auf einem asphaltierten Weg vor der Kulisse einer ehemaligen Zeche. Die markanten Fördertürme im Hintergrund zeugen vom Strukturwandel und der industriellen Vergangenheit.
Warum das Ruhrgebiet so grün ist
Weitläufiger Blick über eine Industrieanlage mit hohen Schornsteinen, die von grünen Bäumen umgeben ist. Die aufgehende Sonne taucht die Szene der Industriekultur in ein warmes, goldenes Licht.

König-Ludwig-Trasse, Castrop-Rauxel

Vorbei an ausrangierten Grubenbahnen und den Zechengeländen König-Ludwig I/II und IV/V führt die knapp neun Kilometer lange Radtrasse. Startpunkt ist der Rhein-Herne-Kanal in Pöppinghausen, einem Stadtteil Castrop-Rauxels.

Dort erklären Infotafeln die Geschichte des Hafens. Die Route endet an einer Grünfläche hinter Recklinghausen-Suderwich, ein Ausbau in die Haard ist derzeit im Gespräch. 

Foto: Dennis Stratmann

Eine Gruppe Radfahrer ist auf einem Schotterweg unterwegs. Links begleitet sie eine lange Mauer mit schwarz-weißem Graffiti, was der ehemaligen Bahntrasse als Radweg einen urbanen Charakter verleiht.

Erzbahntrasse, Bochum – Gelsenkirchen

Ausgefallene Brücken und erlebbare Geschichte, das bietet die Erzbahntrasse. Infotafeln und Überbleibsel aus ehemaligen Zeiten erklären die Geschichte der rund zehn Kilometer langen Strecke von Bochum nach Gelsenkirchen. An einigen Punkten ist ein Umstieg auf weitere Bahntrassenradwege oder Themenrouten möglich. 

Foto: Volker Wiciok

Ein Rad- und Fußweg führt über eine Brücke, die auf alten, rostigen Industrierohren gebaut ist. Üppige Bäume und ein blauer Himmel umgeben die Szene und verbinden so Natur mit Industriekultur.

Veltenbahn, Essen

Eine Alternative zum hektischen Stadtverkehr bietet die 2,4 Kilometer lange Veltenbahn in Essen. Von Steele aus führt der asphaltierte Weg durch ein Wäldchen hoch nach Freisenbruch. Die Trasse diente eins als Verbindung zwischen der Zeche Eintracht Tiefbau und den Gleisanlagen in Steele. 

Foto: Jochen Schlutius

Ein asphaltierter Weg führt durch einen dichten Tunnel aus grünen Laubbäumen. Das Sonnenlicht fällt durch das Blätterdach und schafft eine idyllische Atmosphäre für Radfahrer und Spaziergänger auf der ehemaligen Bahntrasse.

Kleinbahntrasse, Haspe – Voerde – Breckerfeld

Der untypische Trassenverlauf ist charakteristisch für die 14,2 Kilometer lange Strecke. Sie schlängelt sich vom Ahlberg in Haspe bis zum Brauck in Breckerfeld und führt Radfahrende überwiegend über Waldwege mit ungewohnten Höhenmetern. Keine Trasse für Spazierradler: Ein Trekking- oder Geländefahrrad eignet sich am ehesten für diese Tour.

Foto: Jochen Schlutius

Ein von einer hohen, dichten Hecke mit goldgelbem Herbstlaub gesäumter Weg auf der Kleinbahntrasse. Ein alter Steinpfosten markiert den Rand des Weges und unterstreicht die ländliche, ruhige Atmosphäre der herbstlichen Landschaft.

Pferdebahn-Trasse Lottental

Bevor hier die Eisenbahn fuhr, galoppierten Pferde auf der 3,5 Kilometer langen Trasse zwischen dem Bochumer Süden und dem Kemnader See. Infotafeln geben Auskunft über die geschichtsträchtige Bergbau-Pferdebahn.

Foto: Jochen Schlutius

Eine Informationstafel steht am Rand der asphaltierten historischen Pferdebahn. Im Hintergrund säumen grüne Laubbäume den Weg und deuten auf eine naturnahe Strecke für Radfahrer und Spaziergänger hin.

Titel-Foto: Jochen Tack