Du bist Referentin für erneuerbare Gase bei OGE. Was genau ist dabei deine Aufgabe?
Im Grunde mache ich einen technischen Machbarkeitscheck für Projektideen im Bereich erneuerbare Gase. Man könnte meine Berufsbezeichnung der Referentin auch gut in technische Expertin übersetzen, da ich mich mit der technischen Seite von erneuerbaren Gasen beschäftige. Mich interessiert dabei: Wie und mit welchen Techniken kann man diese herstellen? Wie kann man sie transportieren? Wer kann sie am Ende nutzen? Zusätzlich schaue ich mir an, welche neuen Herstellungsverfahren gerade entwickelt werden und wie wir diese an Kund*innen herantragen können. Auch halte ich mich auf dem Laufenden, was sich aktuell in der Forschungslandschaft zum Thema tut, gerade im Bereich Wasserstoff-Erzeugungstechniken.
In der Praxis sieht meine Arbeit dann wie folgt aus: Zum einen überlege ich mir ganz neue Projektideen. Unsere Abteilung wird intern auch mal ganz gerne die "Daniel-Düsentrieb-Abteilung" genannt, weil wir sehr frei und manchmal auch ein bisschen verrückter denken dürfen. Zum anderen mache ich mir Gedanken zu konkreteren Plänen. Schnappe ich etwa über die Medien auf, dass eine Firma eine Wasserstoff-Tankstelle bauen möchte, weil jetzt mehr Wasserstoff-Fahrzeuge fahren, beginne ich meine Analyse. Dann schaue ich, wo die Firma ihren Marktbereich ausbauen möchte. Soll das in Nord- oder Süddeutschland passieren, oder passenderweise im Netzgebiet der OGE? Falls letzteres der Fall ist, kontaktiere ich die Firma und frage nach: Wie viele Tankstellen plant ihr und wo sollen die ungefähr hin? Kommt es in Frage, das OGE-Netz zu nutzen, geht’s weiter. Dann bekommt das Ganze einen Projektnamen und ich übergebe es Kolleg*innen, die ein technisches Projekt daraus machen.