Aus einem Problem entsteht ein Produkt
Lange suchen Fachärzt*innen nach einer standardisierten Lösung, ein Produkt dazu gibt es jedoch nicht. Bis dahin behelfen sich die Mediziner*innen selbst mit kreativen Eigenentwicklungen, die aber lediglich provisorisch sind. Für die Patient*innen bedeutet das trotz aller Bemühungen oft monatelange Aufenthalte auf der Intensivstation mit offener Bauchdecke und dem Risiko, Komplikationen zu erleiden.
Lill befindet sich gerade auf einem Fachkongress, auf dem das Problem diskutiert wird, als er von Stefan Behle angerufen wird. Behle hatte als Krankenpfleger in Köln mit Lill zusammengearbeitet und studiert inzwischen Biomedizinische Technologie mit dem Schwerpunkt Medizintechnik an der Hochschule Hamm-Lippstadt. Dort soll er auch eigene Medizinprodukte entwickeln, um den gesamten Prozess kennenzulernen: Strategischer Fokus, Literaturrecherche, Patentrecherche, Konzepte entwickeln, Prototypenbau, Fertigung.
Behle möchte sich also austauschen: Welche Medizinprodukte werden wirklich gebraucht? Es ist der Anruf, der die Entwicklung der Fasciotens-Produkte anstößt und schließlich 2016 darin mündet, dass Lill und sein chirurgischer Kollege, Dr. Beyer, ihr Unternehmen gründen – mit Behle als erstem Mitarbeiter.