Was sind Cyberangriffe?
Cyberangriffe sind Angriffe über das Internet, und zwar auf Werte, die als Bits und Bytes auf den IT-Systemen von Privatpersonen, Unternehmen sowie Organisationen verfügbar sind – also auf deren Servern, Cloud-Diensten und Endgeräten wie etwa Laptops, Tablets oder Smartphones. Dabei sind Cyberangriffe vielfältig und resultieren immer in Schäden. Da gibt es zum Beispiel hochspezialisierte Angriffe, die von Regierungen beauftragte Hacker*innen durchführen. So diente zum Beispiel einmal ein Cyberangriff als digitale Waffe, um das iranische Atomprogramm zu sabotieren.
Auch die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, wurde 2022 zu einem Angriffsziel: Angeblich hatte Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel eine WhatsApp-Nachricht an die EZB-Präsidentin gesendet. Es stellte sich heraus, dass Cyberkriminelle dahintersteckten. Und auch ein Teil des Kriegs gegen die Ukraine spielt sich im Cyberspace ab. Im Juni 2022 griffen russische Hacker*innen 42 Länder an. Und ein halbes Jahr nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine wurde der ukrainische Präsident Wolodmir Selenskyj Opfer eines Deepfake-Videos. In diesem ruft er vermeintlich seine Streitkräfte zur Kapitulation auf.
Andersherum initiieren Unternehmen wie Google regelmäßig Meisterschaften, bei denen Hacker*innen das eigene Unternehmenssystem knacken sollen. "Auf diese Weise wird dem Unternehmen gezeigt, wo es etwaige Sicherheitslücken gibt", sagt Norbert Pohlmann, Informatikprofessor für Cyber-Sicherheit an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. "Diese können Verantwortliche dann nach dem Auffinden schließen, um zu vermeiden, dass daraus tatsächlich ein Schaden entstehen kann."
Auch Privatleute sind sehr häufig Ziel von Cyberangriffen. Dabei ginge es Hacker*innen größtenteils um einzelne Daten oder um ganze Identitätsdiebstähle, sagt Markus Hertlein, Gründer und Geschäftsführer von Softwarehersteller XignSys. Die gestohlenen Identitäten nutzen Hacker*innen in der digitalen Welt, zum Beispiel um als glaubwürdige Person weitere Schadsoftware in Umlauf zu bringen. Ein achtloser Umgang mit den Daten oder falsche Klicks, wie beispielsweise bei Phishing-Mails, erzeugen große, finanzielle Schäden. "Generell ist das Problem, dass Cyberangriffe nicht weniger werden. Ganz im Gegenteil. Mit jeder neuen IT-Technologie, mit jedem höheren Grad der Digitalisierung, gibt es neue Angriffsflächen", mahnt Hertlein.